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Karriere planen: 6 Tipps, mit denen Sie Ihre Ziele erreichen

Beim Bewerbungsgespräch werden Sie nach Ihren Karrierezielen gefragt: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Wer fünf Jahre später tatsächlich an erträumter Position stehen will, muss seine Karriere als langfristiges Projekt begreifen, statt nur auf Gelegenheiten zu warten. Vier Methoden helfen Ihnen dabei schneller ans Ziel zu kommen.

Haben Sie einen Karriereplan und konkrete Ziele?

Hatten Sie beim letzten Job-Interview eine gute Antwort auf die 5-Jahres-Frage? Abteilungsleiter, Senior Vice President, Apple-CEO, Privatier auf einer Karibikinsel? Irgendwie hat bis heute niemand den genauen Wert dieser Frage verstanden, was so ziemlich auf alle Standardfragen in Bewerbungsgesprächen zutrifft. Wir bereiten zu Hause unser Sätzchen vor und haben unsere Antwort schon wieder vergessen, noch bevor die Tinte auf unserem neuen Arbeitsvertrag trocken ist.

Aber mal ketzerisch gefragt: Was, wenn Sie dieses Fünf-Jahres-Ziel tatsächlich erreichen könnten und wollten? Haben Sie einen Plan, eine Strategie, eine To-do-Liste dafür? Oder hoffen Sie, dass Ihrem Chef schon auffallen wird, was für ein fleißiges Bienchen Sie sind? Dass sich zu gegebener Zeit ein paar Türen öffnen und man sie regelmäßig nach dem Jahresgespräch auf die nächste Gehaltsstufe heben wird?

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Besser ist das Steuerrad selbst in die Hand nehmen. Betrachten Sie Ihre Karriere als langfristiges Projekt an dem Sie permanent arbeiten –nicht andere. Diese vier Methoden helfen Ihnen dabei.

1. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Karriere zu planen

Wenn uns das Tagesgeschäft bis zum Halse steht, hat „in sich Gehen“ und „strategisches Nachdenken“ keine Priorität. Allzu leicht passiert es, dass wir Monate und Jahre vor uns  hinarbeiten, ohne uns je ernsthaft die Frage „Wohin will ich eigentlich?“ gestellt zu haben.

Irgendwann merken wir, dass wir dort gelandet sind, wo wir nie hin wollten. Stattdessen sollten wir von Zeit zu Zeit zwingen innezuhalten und uns bewusst Zeit für die Karriereplanung nehmen; uns Gedanken über das „big picture“, unsere Ziele und die Wege dorthin zu machen. Besser als kontemplative Sitzungen im stillen Kämmerlein eignen sich dafür Diskussionen mit gleich gesinnten Kollegen oder regelmäßige Treffen in Ihrer Mastermind-Gruppe.

2. Finden Sie Ihre Stärken heraus

Fragen Sie sich: In welchem Bereich oder in welcher Rolle könnte ich richtig gut und erfolgreich werden? Das kann etwas ganz anderes sein als das, was Sie momentan machen oder schon gut können. Sie müssen sich mit ihren Stärken und Schwächen beschäftigen und herausfinden, wo sie mit ihrem Profil punkten können, und wo nicht. Reden Sie mit Leuten, die Ihnen ähnlich sind und den Weg gegangen sind, den Sie vor sich haben. Was hat deren Entscheidung beeinflusst, was macht sie erfolgreich?

3. Finden Sie heraus, was Sie antreibt

Was macht für Sie langfristig einen guten, befriedigenden Job aus? Es ist meist gar nicht die Arbeit an sich, die für unser Glück entscheidend ist, sondern eher die „weichen“ Faktoren. Der eine braucht viel Abwechslung und möchte ständig neues lernen. Dem nächsten ist wichtig, dass er mit seiner Arbeit etwas bewegen kann und die Welt ein bisschen besser macht. Und mit einem netten Chef und super Kollegen lässt sich (fast) jede Arbeit gut ertragen.

Wenn Sie gerne mit Menschen zu tun haben, können Sie Arzt werden – oder Personalreferent. Wenn Sie die Umwelt schützen möchten, können Sie das als Aktivist tun – oder als Head of IT bei einem Hersteller von biologisch abbaubaren Kunststoffen.

4. Definieren Sie Ihr Ziel und die nächsten Schritte

Sie sind heute Account Manager und wollen in fünf Jahren im SVP-Sessel Platz nehmen? Spitze! Hohe Ziele zu formulieren ist nicht schwer. Konkrete erste, zweite und dritte Schritte auf dem Weg dorthin zu definieren dagegen schon.

Eine clevere Methode diese Planung zu vereinfachen, ist der „Zukünftige Lebenslauf“. Tragen Sie – bleiben wir beim genannten Beispiel – in Ihren tabellarischen Lebenslauf in fünf Jahren die SVP-Position ein. Füllen Sie die Zwischenzeit bis dahin mit den Karriereschritten, die Sie zu diesem Ziel führen werden. Welche Positionen müssen Sie bis dahin durchlaufen? Welche neuen Fähigkeiten erlernen? Welche zusätzlichen Titel oder Zertifikate erwerben? Sie werden schnell erkennen, wann Sie die nötigen Plan-Stufen erreichen müssen, um Ihre Ziele in der gesetzten Zeit zu erreichen.

5. Investieren Sie in wertvolle, langfristige Projekte

Arbeitswut und Präsenz von 8 bis 8 Uhr im Büro bringen vielleicht kurzfristig Anerkennung ein. Wirklich weit werden Sie damit nicht kommen. Was zählt sind Projekte, die echte Werte schaffen und damit den eigenen Wert im Unternehmen steigern: Einen lukrativen Kunden an Land ziehen, eine Abteilung neu organisieren, ein neues Produkt entwickeln oder eine Experten-Konferenz organisieren.

Identifizieren Sie diese wertvollen Produkte und konzentrieren Sie sich darauf. Zwar bringen sie keine schnellen Erfolge und bergen Risiken. Langfristig werden sie sich auszahlen.

6. Bauen Sie einen externen Expertenstatus auf

Beim Wechsel des Arbeitgebers sind meist größere Positions- und Gehaltssprünge drin, als wenn Sie intern Karriere machen. Was man hat, das schätzt man weniger – das gilt auch für Arbeitgeber. Doch was, wenn er sich bewusst ist, dass man sich anderswo die Finger nach Ihnen leckt und jeden Tag Headhunter bei Ihnen anrufen? („Können Sie frei reden?“)

Vergessen Sie nicht, neben allen internen Erfolgen auch an Ihrer externen Reputation zu arbeiten. Schreiben Sie ein Blog oder ein Buch, halten Sie Fachvorträge, arbeiten Sie an Open-Source-Projekten mit. Bauen Sie sich einen Expertenstatus in Ihrer Branche auf. Pflegen Sie Ihr Profil in sozialen Netzwerken wie LinkedIn oder XING – angefangen mit einem netten Bild. Ist Ihr Arbeitgeber nicht ganz ignorant, wird Ihnen neue Perspektiven eröffnen, um Sie zu halten.

Karriere planen: Legen Sie los

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Wenn Sie dann wirklich auf einer Karibikinsel von den Dividenden Ihrer Investments leben wollen, haben Sie das beim Bewerbungsgespräch wahrscheinlich verschwiegen. Und stattdessen von „größeren Aufgaben“ und „Führungsverantwortung“ philosophiert. Seis drum: Sie haben ein Ziel. Und wie sehen Ihr Plan und ihre konkreten nächsten Schritte aus?

Bild: Unsplash – Nathan Anderson

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